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Eine schreckliche ErfahrungWährend meiner Studienzeit an dem Visayas State College of Agriculture (VISCA), jetzt bekannt als Visayas State University (VSU), irgendwann im Jahre 1991, machte ich eine unerwartete Erfahrung. Zur damaligen Zeit war ich im Mulberry Gebäude für Männer untergebracht, das wir uns mit sechzig Personen teilten. Jeden Morgen gab es besondere Aufgaben, wie die Reinigung des Gebäudes, Böden waschen, Schmutz wegräumen und das Schneiden der Hecken der Aussenanlage. Die Aufgaben wurden unter den Bewohnern stets aufgeteilt, alle Bewohner standen immer früh auf ihre Arbeit so schnell wie möglich zu erledigen, um als erster im Bad zu sein sich zu reinigen. Nach Erledigung der Arbeiten reihte sich jeder vor einer der 3 Duschen in einer Linie auf. War man zu spät, hatte man lange zu warten und kam nicht selten zum Unterricht zu spät. Nach dem Bad hatte man für das eigene Frühstück und somit für das Kochen zu sorgen. Um 07:00 Uhr hatten wir uns in den Klassen einzufinden und mussten uns zum Unterricht anmelden, wir kamen wieder zurück in den Nachmittagstunden. Also, für jeden Bewohner der frühzeitig die Dusche benutzen wollte hiess es: früh aufstehen. Für die Abendstunden galt eine strikte Raumordnung. Alle Lichter mussten um 22:00 Uhr verstummen, alle Türen geschlossen werden. In den Abendstunden wurde eine strikte Ruhe gefordert. In dieser Nacht schlief ich wie gewohnt ein und wurde durch ein lautest Getrampel von "bakya" eine Art von Holz-Sandalen geweckt, die wir in der Regel unter der Dusche benutzten. Tak! Tatatak! Tak! Tatatak! klang es, als war man wieder einmal im Wettbewerb gegeneinander angetreten um als erster unter der Dusche zu stehen. Als ich hörte, dass jemand bereits unter der Dusche stand rannte ich auch sofort in den Duschbereich. Verschlafen drehte ich die Dusche auf und kaltes Wasser strömte mir entgegen. Heute war es eisig, einfach nur eisig, aber ich ignorierte es, da ich heute der erste sein wollte. Als ich fertig war realisierte ich, dass ausser mir kein anderer Bewohner in der Badehalle stand. Die Haare auf meiner Haut standen mir zur Berge und ich lief so schnell ich konnte in die grosse Eingangshalle um dort auf die Uhr zu sehen. Es war genau Mitternacht, 24:00 Uhr. Mein Herz begann zu zittern und schlug immer schneller und schneller, während ich einfach nur auf mein Zimmer rannte, den Türknopf drehte und das Licht einschaltete. Erst jetzt hier im Zimmer sann ich über die eigenwilligen Geräusche nach, die ich da unten im Duschbereich hörte. Ich kannte schon viele Geschichten, die man sich über Menschen aus einer anderen Welt in den grossen Räumlichkeiten hier in der Schule erzählte. Von meinen Mitbewohnern hatte ich schon so viele Geschichten über Feen, Riesen, Elfen und vor allem die Geschichten über eine weisse Dame (white Lady) auf unserem Campus gehört. Für mich war das alles nur Spinnerei und Phantasie, aber in dieser Nacht begann ich zu glauben, dass es doch unsichtbare Menschen gibt, die in der Zeit, wenn andere schlafen aktiv werden. Ich war vollkommen nass und meine Mitbewohner haben, Gott sei Dank, von dem Vorfall nichts mitbekommen. Den Rest bekam ich, als ich auf den Türknauf guckte und sah, dass dieser sich langsam drehte. Es schien, als dass jemand die Tür öffnen wollte. Mein Herz schlug schneller und schneller. Was mich verwunderte war, dass ich keine weiteren Geräusche hörte, Schritte vor der Türe oder aber Licht unterhalb des Türspaltes. Ich schaltete das Licht aus und versuchte tapfer zu sein. Wer wollte in mein Zimmer, ich sah nichts, es war alles dunkel. p> Bis zum Morgenwecken konnte ich nicht mehr schlafen. Um 05:30 hörte ich die Gräusche meiner Kommilitonen, die sich bereits vor den Duschen aufreihten, was bedeutete, das sie bereits Ihre Arbeiten erledigt hatten. Von diesem Zeitpunkt an, glaubte ich, dass es wirklich unsichtbare Kreaturen in unserem Wohnheim gab. Diesen Moment vor 17 Jahren bekomme ich nicht mehr aus meinem Kopf und ich kann diesen nie mehr vergessen. Welch’ schreckliche Erfahrung ich machen musste, dass nicht nur sichtbare Menschen, sondern auch unsichtbare Kreaturen einer Arbeit und einem Ziel nachgehen.
geschrieben von: Loloy Betonio
Doos del Norte heute Lehrer |
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