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Terrorismus

Wir wollen nicht verhehlen, dass es im Süden der Philippinen immer wieder zu Auseinandersetzungen und zu terroristischen Attacken kommt, wie etwa den Bombenanschlägen auf den internationalen Flughafen in Davao im Frühjahr 2003 sowie auf ein Hafenterminal in Davao etwa zur selben Zeit. Beide Anschläge forderten mehrere Todesopfer. Des Weiteren kommt es immer wieder zu religiös begründeten Anschlägen auf christliche Kirchen.

Das liegt darin begründet, das landesweit betrachtet ist die christliche Religion (Katholiken 82,9 %, Protestanten 5,4 %, eigenständige philippinische Kirchen 4,9%) auf den Philippinen am weitesten verbreitet. Etwa 5 % der Bevölkerung sind Moslems.

Verglichen mit den anderen Landesteilen ist der Anteil an Moslems unter der Bevölkerung auf Mindanao besonders hoch (knapp ein Drittel muslimisch). Einzig auf den Sulu-Inseln stellen Muslime mit über 85 % die Mehrheit der Einwohner.

Vor allem im Süden Mindanaos kommt es immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Rebellen der separatistischen MNLF (Moro National Liberation Front), der islamistischen MILF (Moro Islamic Liberation Front) und Regierungstruppen. Die MNLF setzt sich für einen autonomen Moslem-Staat ein, der aus den Inseln Mindanao, Palawan, Basilan und dem Sulu-Archipel bestehen soll.

Aufgrund dieser Gefährdungssituation wurden u. a. vom Auswärtigen Amt in der Vergangenheit mehrmals Reisewarnungen für die Philippinen herausgegeben und es wurde insbesondere von Reisen nach Mindanao und dem Süd-Westen der Philippinen abgeraten. Dieses betrifft aber nicht den Rest der Philippinen, insbesondere nicht den mittleren und nördlichen Teil.

Es handelt sich aber nur oberflächlich betrachtet um einen reinen Religionskonflikt. Eine andere der zugrundeliegenden Ursachen ist beispielsweise das von den Vereinigten Staaten durchgesetzte Landgesetz von 1903, das Christen gestattete, bis zu 23 ha Land zu besitzen, während der Landbesitz für muslimische und nichtchristliche Eingeborene auf 10 ha begrenzt war. Dieses Gesetz bildete nur einen Baustein einer andauernden systematischen Enteignungskampagne. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die systematische Einwanderung christlicher Siedler nach Mindanao durch die philippinische Zentralregierung in Manila gefördert. Die moslemischen Einwohner wurden damit in ihren angestammten Gebieten zur Minderheit.

Diese Faktoren führten letztlich zu einem der größten vergessenen Kriege unserer Zeit: der Bürgerkrieg auf Mindanao forderte bis 2002 nach Angaben der Weltbank mindestens 120.000 Opfer, die Mehrzahl von ihnen Zivilisten. Zahlreiche Versuche zu ernsthaften Friedensabschlüssen zu gelangen scheiterten bisher, unter anderem an einer fehlenden langfristigen Perspektive für die Region, die einen fairen Interessenausgleich aller Beteiligten und Betroffenen bietet.


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