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Umweltschutz

Die mehr als 7.000 Inseln des philippinischen Archipels umfassen rd. 30 Mio. Hektar Landfläche. Davon sind nahezu 60% bergig. Von der verbleibenden Landfläche sind nur 2,5 Mio. Hektar relativ flach, trocken und für eine intensive landwirtschaftliche Bebauung geeignet. Ein Großteil des Landes ist der Erosion ausgesetzt, so dass insbesondere diejenige landwirtschaftliche Fläche, die im Rahmen der Landreform für eine Bebauung vorgesehen ist, aufgrund der fortgeschrittenen Erosion für eine Kultivierung kaum geeignet ist.

Von den 30 Mio. Hektar Landfläche werden knapp 1 7 Mio. Hektar von Wald bedeckt. Mittlerweile sind fünf Mio. Hektar davon abgeholzt und ca. eine Mio. Hektar dieser Waldfläche müsste dringend aufgeforstet werden. Waldbrände, Brandrodung, illegales Abholzen und Schmuggeln wertvoller Hölzer fügen dem Wald schwerste Schäden zu. Die Mangrovenwälder sind beispielsweise von 418.000 Hektar im Jahre 1967 auf 146.000 Hektar im Jahre 1 987 geschrumpft. Im Zusammenhang mit dem Raubbau des Waldes wird das biologische Gleichgewicht gestört. Wildtiere, seltene Pflanzen, Vögel usw. sind teilweise ausgerottet oder in Gefahr.

Ein Großteil der Korallenriffe, die vielen Inseln vorgelagert sind, sind mittlerweile durch das illegale Dynamitfischen zerstört. Schätzungen gehen dahin, dass nur noch 5 bis 10% der verbleibenden Korallenstöcke in einem einigermaßen gesunden Zustand. Lange Trockenperioden, die sich mit heftigen Regenfällen und Taifunen in der Regenzeit abwechseln, haben zu Problemen im Wasserhaushalt geführt. Während Ballungsgebiete wie Metro Manila und Cebu in den Sommermonaten mit Wasserrationierungen konfrontiert sind, ist das zur Verfügung stehende Wasser insgesamt in Zentralluzon und den Visayas nicht besonders üppig.

Eines der größten Umweltprobleme in den Städten ist die Luftverschmutzung. Ein Großteil der Abgase aus den Kraftfahrzeugen und den Fabrikschloten wird ungefiltert in die Atmosphäre abgegeben. Vor allem auf Metro Manila, wo 69% der rd. 15.000 Industrieunternehmen des gesamten Landes angesiedelt sind, trifft dies in hohem Maße zu. An dem Fluss Pasig, der mitten durch Metro Manila fließt, sind rd. 140 Industrieunternehmen angesiedelt, die diesen als Wasserlieferant und Kanalisationssystem benutzen. Es gibt noch eine Vielzahl weiterer Flüsse und Fluss-Systeme, die in hohem Maße verschmutzt sind.

Neben dem Raubbau an der Natur und den Ressourcen führt die unkontrollierte Inanspruchnahme auch zu ernsten gesundheitlichen Gefährdungen der Bevölkerung. Beispielsweise war im Sommer 1988 zu beobachten, dass Muscheln und Krustentiere, die in der Manila Bay gefangen wurden, für den menschlichen Verzehr ungeeignet sind. (Ernsthafte Erkrankungen nach dem Genuss von Fischspeisen ).

Ein weiterer Problemkreis besteht im Bergbau, wo kein zusammenhängender Umweltschutzplan bei der Entwicklung, Verarbeitung und dem Gebrauch von Energiequellen existiert. Darüber hinaus leiten Bergbauunternehmen und Zellstofffabriken giftige Abwässer in die philippinischen Meere, was die Fischbestände stark geschädigt hat und z.B. Brutanstalten für Krabben an den Westküsten so gut wie unmöglich gemacht hat. Bisher sind so gut wie keine Vorschriften für eine Rekultivierung und Instandsetzung von zerstörter oder übermäßig in Anspruch genommener Natur vorhanden.


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