Hahnenkampf - so läuft es abHahnenkampf (Sabong)
Hahnenkampf ist tief verankert in der Kultur der Philippinen. Sabong,
wie es in Tagalog genannt
wird ist ein nationaler Zeitvertreib in dem alle gesellschaftlichen und
sozialen Schichten anzutreffen sind. Kein Sport für schwache Nerven.
Es geht um 2 in Größe und Gewicht ungefähr gleiche Hähne
die solange gegeneinander kämpfen bis einer tot oder von dem anderen
besiegt wurde. Die Kraftprobe ist meistens kurz und blutig. Rasiermesserscharfe
Klingen bzw. Sporen, Tari genannt, sind an den Beinen der Hähne befestigt.
Mit gesträubten Federn tänzeln die Hähne
umeinander herum um die Kraft des Gegners zu testen und ihn zu reizen.
Ein zischen der Messer, ein Wirbel von Federn und Schreie ertönen
aus der Arena und schon nach wenigen Minuten ist der Kampf zu Ende. Wenn
beide Hähne nach 10 min noch leben wird der Kampf für unentschieden
erklärt. Manchmal werden auch besondere Kämpfe, Carambolas genannt,
ausgetragen. Es werden 5 Hähne gleichzeitig in eine Arena gelassen,
die solange jeder gegen jeden kämpfen, bis einer übrig bleibt.
Spezielle Kämpfe, Derbies genannt, sind von 10.000$ - 170.000$ dotiert
( ca. 10.000 - 170.000€ oder 600.000 - 10.200.000 Peso)
Jeder Hahnenkampftrainer hat seine eigene Methode seine Vögel zu
trainieren. Manche behaupten das sie geheime Formeln und spezielle Diäten
benutzen. Es wird sogar gemunkelt das die Kampfhühner besseres Essen
bekommen als manche Menschen die dort leben. (Es gibt auch Gerüchte
das die Hähne besseres Essen bekommen als die Kinder der Trainer)
Kampfhähne werden von lokalen Züchtern aus Cavite, Negros,
Leyte und Iloilo importiert.
Es gibt verschiedene Hahnenkampforganisationen wovon der Philippine
Cocker Club' der exclusivste ist. Außerdem gibt es ca. 1000 Hahnenkampfarenas
im ganzen Land. Sie unterscheiden sich in Größe und Spitzfindigkeit;
doch die Bodenbeschaffenheit und die umzäunte Arena sind überall
weitestgehendst gleich. Rund um die Arena gibt es viele Sitzplätze.
Die Plätze nah an der Arena sind am teuersten.
Hahnenkämpfe finden in Metro Manila fast jeden Tag statt. In Cebu
mindestens 3 Mal in der Woche
und in den anderen Städten an Sonn- und Feiertagen. An einer kleinen
roten Fahne auf einem Bambusstock die außerhalb der Arena aufgehangen
wird erkennt man wann ein Hahnenkampf im Gange ist. Falls man die Flagge
übersehen sollte, wird einem das Gebrüll aus der Richtung der
Arena deutlich machen das ein Hahnenkampf in vollem Gange ist. Des Gebrüll
des Publikums ist zu vergleichen mit dem Gebrüll in einem Baseballstadion
nach einem Homerun.
Hahnenkämpfe, wie auch Pferderennen leben u.a. von Wetten. Einsätze
gehen bis 1.000.000 Peso (16.500 €) und die Gewinne werden direkt
nach Ende des Kampfes ausgezahlt. Es wird behauptet das Autos, Landestitel,
Schmuck und sogar Häuser bei diesen Events verwettet werden.
Die großen Derbies' werden meistens in der Arneta Arena in
Quezon City, den San Juan Kampfplatz und Pasay City in Metro Manila ausgetragen.
Touristen die gerne einen Hahnenkampf miterleben möchten sollten
in den Zeitungen Ausschau halten wo die Derbies' ausgetragen werden.
Es ist anzuraten einen Tourgide oder jemanden mitzunehmen der über
die Wettregeln bescheid weiß. Wetten werden durch verschiedene Handzeichen
wie z.B. Daumenbewegungen oder winken deutlich gemacht.
Die Position der Handflächen , entweder nach oben, vertikal oder
nach unten machen deutlich ob es sich um einen Einsatz in der Größenordung
von 10, 100 oder 1000 Peso handelt.
Der Mann der die Wetten ausruft, dies ohne Computer oder Schreibblock,
wird Kristogenannt. Kristo, weil er durch seine Haltung und mit den ausgestreckten
Armen an Christus am Kreuz erinnert. Man wettet entweder auf den Hahn
der Favorit ist (Ilmado) oder aud den Aussenseiter (Dejado) . Man gewinnt
mehr wenn der Dejado gewinnt. Der Gewinn ist auch abhängig vom Gesamteinsatz
und kann von 10% bis 100% gehen wenn der Außenseiter tatsächlich
gewinnen sollte. Es ist Brauch das der Kristo 10% des Gewinns bekommt.
Gewinnt man nichts kriegt auch der Kristo nichts. |